Mit Unterstützung des Wissenschafts- und Umweltministeriums nimmt das Bürgerforschungsschiff „Make Science Halle“ Kurs auf nachhaltige Schifffahrt an Saale und Elbe. Unter fachlicher Betreuung der Hochschule Merseburg soll das bislang mit Diesel betriebene ehemalige Fahrgastschiff für die Nutzung klimafreundlicher E-Fuels umgerüstet werden. Den Förderbescheid in Höhe von rund 200.000 Euro hat Staatssekretär Thomas Wünsch am 27.11.2024 an Bord überreicht.
E-Fuels machen den Antrieb des Schiffes nachhaltiger. Sie werden mit Hilfe von Strom, Wasser und CO2 aus Industrieemissionen hergestellt und sind – sofern regenerativ erzeugter Strom zum Einsatz kommt – anders als fossile Kraft- und Brennstoffe in der Gesamtbilanz CO2-neutral. Für Wünsch ist das Projekt deshalb ein Erfolgsmodell: „Die Umrüstung ist ein starkes Zeichen für Klimaschutz und soll der Beginn einer neuen Ära der nachhaltigen Flussschifffahrt in der Region sein. Die ‚Make Science Halle‘ verbindet Einsatz für Forschung und gesellschaftliche Beteiligung mit Umwelt- und Klimaschutz. Dieses beispielhafte Engagement unterstützen wir sehr gern.“
Die „Make Science Halle“ wird vom Hallenser Verein „Science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation“ betrieben. Das Schiff ist 2020 als Teil des Netzwerks „Blaues Band der Wissenschaft“ gemeinsam mit Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalts zum Bürgerforschungsschiff umgebaut worden und macht seitdem Wissenschaft und Forschung an Bord erlebbar.
Der Rektor der Hochschule Merseburg, Prof. Dr. Markus Krabbes, betonte: „Wir freuen uns, Partnerhochschule für diese spannende Aufgabe zu sein und das Bürgerforschungsschiff auf seinem Weg77 zur grünen Schifffahrt fachlich zu begleiten. Dass die ‚Make Science Halle‘ als erstes Schiff mit E-Fuels über die Saale und damit auch zu uns nach Merseburg fährt, ist ein bedeutender Schritt für den Mobilitätssektor auf dem Fluss. Wissenschaftlich und technisch ist dieses Projektvorhaben für uns ein faszinierendes Feld. Großartig, dass Sachsen-Anhalt hier eine Vorreiterrolle für Upcycling von älteren Schiffen auf klimaneutrale Mobilität einnimmt.”
Die Vorsitzende des Vereins „Science2public“, Ilka Bickmann, unterstrich: „Wir freuen uns sehr, dass die seit 2020 vorbereitete klima- und umweltfreundliche Umrüstung nun durch die Förderung des Wissenschafts- und Umweltministeriums des Landes möglich wird. Jetzt können wir mit Volldampf und gutem Gewissen 2025 durchstarten und auch vermehrt Menschen auf dem Land und insbesondere im mitteldeutschen Revier ansteuern, um sie für Wissenschaft und Forschung im Fluss zu begeistern. Auf zu neuen, grünen Ufern!”