Heinz-Bethge-Preise für Materialwissenschaften 2024 mit Unterstützung des VDI verliehen

Im Rahmen ihrer Jahresversammlung hat die Heinz-Bethge-Stiftung für angewandte Elektronenmikroskopie am 19.11.2024 die Heinz-Bethge-Preise für Materialwissenschaften 2024 vergeben.

Auch in diesem Jahr wurden zwei herausragende Nachwuchswissenschaftler für ihre wegweisenden Beiträge zur Materialwissenschaft geehrt.

Der Heinz-Bethge-Nachwuchspreis 2024 geht an Herrn Philipp Fahler-Münzer von der Montanuniversität Leoben, in Anerkennung seiner herausragenden Masterarbeit mit dem Thema: „Untersuchung der Ferroelektrizität in Bariumtitanat-Relaxoren mittels Piezoresponse-Kraftmikroskopie.“

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Foto: point electronic GmbH
 

Herr Fahler-Münzer widmete sich bleifreien Relaxor-Ferroelektrika, die für die Energiespeicherung in der Mikroelektronik ein großes Potenzial bieten. Er untersuchte diese Materialien auf ihre ferroelektrischen Domänenstrukturen und deren lokale Schaltbarkeit, indem er die anspruchsvolle Methode der Piezoresponse-Kraftmikroskopie (PFM) einsetzte. Besonders hervorzuheben ist, dass seine Arbeit erstmals dual-substituierte Bariumtitanat-Systeme mittels PFM umfassend charakterisierte und dabei bedeutende neue Erkenntnisse über die Rolle von Verunreinigungen und deren Einfluss auf die Materialeigenschaften lieferte. Mit seiner methodischen Präzision und seinem innovativen Ansatz hat Herr Fahler-Münzer wertvolle Grundlagen für die weitere Forschung und technologische Anwendungen geschaffen. Das Preisgeld wurde vom VDI Hallescher Bezirksverein gestiftet.  

Der Heinz-Bethge-Preis für Materialwissenschaften 2024 wurde an Herrn Dr. Trushal Sardhara von der Universität Hamburg für seine Dissertation mit dem Titel: „3D Reconstruction of FIB Tomography Data Using Machine Learning“ verliehen.
Dr. Sardhara entwickelte eine neuartige Methodik, um die dreidimensionale Rekonstruktion von Nanomaterialien mit FIB-SEM-Tomographie signifikant zu verbessern. Diese Technik, die Rückstreuelektronenbilder aufeinanderfolgender Schichten kombiniert, stößt oft an Grenzen durch den sogenannten Shine-Through-Effekt und Mehrdeutigkeiten in der Bildintensität. Herr Dr. Sardhara hat diese Herausforderungen durch den Einsatz von maschinellem Lernen gemeistert und einen völlig neuen Ansatz vorgestellt, bei dem der Shine-Through-Effekt nicht als Hindernis, sondern als zusätzliche Informationsquelle genutzt wird. Mit einer synthetischen Datenpipeline, die auf Monte-Carlo-Simulationen basiert, hat er zudem das Training von Machine-Learning-Modellen erleichtert und damit eine Grundlage für künftige Anwendungen in der Materialforschung geschaffen. Seine Arbeit setzt neue Standards für Präzision und Effizienz in der Charakterisierung von Mikro- und Nanostrukturen. Das Preisgeld in Höhe von 500 Euro hat dankenswerterweise die Firma Point Electronic gestiftet.

Die Heinz-Bethge-Stiftung gratuliert den Preisträgern herzlich und würdigt ihre exzellente Arbeit, die nicht nur das Verständnis grundlegender Materialeigenschaften vertieft, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung neuer Technologien leistet. Beide Auszeichnungen unterstreichen die Bedeutung junger Wissenschaftler für die Zukunft der Materialwissenschaft.

Der Vorstand des VDI Hallescher Bezirksverein schließt sich den Glückwünschen an.


https://bethge-stiftung.de/

 

 

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